Mittwoch, 21. Dezember 2016

In der Danneelskirche Belgiens: Folgen einer Verwüstung und kafkaeske Zustände

Marco Tosatti berichtet bei Stilum Curiae anläßlich des Schicksals des Religionslehrers Arnaud Dumouch über den Zustand einer Kirche, die ungebremst und ungehindert der progressistischen Agenda der 68- und 70-er Jahre folgt. Eine Kirche, wie sei bei uns ZdK und Wisiki anstreben.
Hier geht´s zum Original:  klicken

"DIE KATASTROPHE DER BELGISCHEN KIRCHE LEONARD, DER PROFESSOR, DER VON EINER KATHOLISCHEN SCHULE ENTLASSEN WURDE: ER HATTE LOURDES UND DIE WUNDER DES EVANGELIUMS VERTEIDIGT"
In der Kirche kann fast alles passieren. Auch daß man gebeten wird- und das haben sie in tausenden von Pfarrgemeinden schon getan- eine Petition zur Unterstützung für einen Erzbischof zu unterschreiben, für Erzbischof Léonard, der ungerechterweise vom Kardinalspurpur ausgeschlossen wurde und für einen Lehrer, Theologen und Autor diverser Werke- verfolgt weil er behauptete, daß die Wunder von Lourdes geschehen sind und die Wunder des Evangeliums.

Wir leben im Paradoxon, aber in der Realität ist es sogar schwer geworden, sich zu wundern.
Msgr. Léonard hat beschlossen seinen Kampf fortzusetzen, der ihm - bei der Verteidigung der Menschenrechte, wie das Evangelium sie versteht und das Lehramt der Kirche, das sich nicht scheut,
von der Frage der Abtreibung besessen zu sein- einem Kampf, der ihm auch physische Angriffe eingetragen hat.

Der ehemalige Bischof von Brüssel hat ein Buch geschrieben, daß sicher innerhalb und außerhalb der Kirche diskutiert werden wird, Titel: "Ein Bischof in diesem Jahrhundert"
Im Interviewbuch appelliert Léonard die Debatte über Abtreibung, Euthanasie, und HS-Ehe neu aufzulegen. Besonders über Abtreibung müsse erneut gesprochen werden betont er, "weil sie, wenn wir das nicht tun, wird sie sich auf eine festgestellte Tatsache reduzieren, die Teil der Sitten ist und die nie mehr in Frage gestellt wird."

Léonard  hatte an zahlreichen Märschen für das Leben teilgenommen- mit dem Ziel, an einer Wiedererweckung oder Aufrechterhaltung des Alarmzustands des Gewissens teilzunehmen- was sicher vielen seiner Kollegen nicht gefallen hat.
Es genügt, an die gefeierten Sätze von Msgr. Galantino über die Gesichter derer, die vor Abtreibungszentren beten, zu erinnern, um sich vorzustellen, wie die super-progressiven belgischen Bischöfe die Diskussion über legale Abtreibung wieder eröffnen wollen,
Und dem folgend. was Paul VI schon sagte, hat er keine Angst zu sagen, daß "die Mentalität der allgemeinen Empfängnisverhütung  zur Abtreibungsmentalität ermutigt."

Über die Euthanasie, bei der Belgien zu den aktivsten Ländern gehört, sagt Léonard, "daß sie einen ganzen Berufsstand angeht, der gezwungen sein wird, den Hippokratischen Eid zu relativieren" und weiter: "Das was sich hier als rein persönliche Entscheidung im Namen der Freiheit und des Individuums darstellt, ist in Wirklichkeit eine Entscheidung, die einen tiefen und entscheidenden Einfluß auf die ganze Gesellschaft hat."

Und er schließt, indem er bedauert, daß man sich in Belgien sich nicht genügend mobilisiert, um "Nein" zu sagen zu den angeblichen Fortschritten, die eine Rückwärtswende ist und eine Regression bzgl. der Solidarität, die die Mitglieder einer Gesellschaft verbinden sollte.





Außergewöhnlicher ist der Fall des zweiten Namens in der Petition, der von Arnaud Dumouch, Religionslehrer am Institut Joseph de Châtelet und Rektor des Doctor-Angelicus-Institutes, 52 Jahre alt, Familienvater, dem im vorigen Jahr, am 14. 12, 2015 die Lehrbefugnis entzogen wurde.
Bis dahin hatte Msgr. Léonard, Primas von Belgien, ihn verteidigt.
Aber unmittelbar nach dem Rückzug des Erzbischofs von Brüssel, der in Gap als Kaplan des Heiligtums von Notre-Dame du Laus Zuflucht gefunden hat, wurde er angegriffen.

Wer des Französischen mächtig ist, kann hier die komplette Geschichte lesen:  klicken
Titel:  "Nicht sehr katholisches Post-Léonard-Lynchen im Königreich Belgien"

Das ist eine Geschichte mit sehr alten Wurzeln. Arnaud Dumouch hatte als junger Religionslehrer in einer freien Schule in Tournai unterrichtet. Er folgte dabei dem Katechismus, dem Lehramt der Kirche und dem II. Vaticanum.
Das hat sich so ausgewirkt, daß sein Vorgesetzter, ein Ex-68-er-Priester beschloss, ihm das Leben schwer zu machen und der seine Rolle als Inspektor für  Religionsunterricht dazu nutzte, ihn zu entlassen. Arnaud Dumouch fand dann 2003 Zuflucht im Institut Saint Joseph in Chatelet. 
Der Frieden endete 2010. Der Priester, der ihn verfolgte, war Bischofsvikar der Diözese und Beauftragter für Erziehung in der Diözese geworden und entfesselte eine ganze Reihe von Inspektionen, die von einem Mönch aus dem Institut der Lasallianer, in dem Dumouch unterrichtete-
veranlaßt wurde, der Kongregation der Lasallianer.
Bis dahin gab es noch keinen ordentlichen Prozess: Dumouch wird vorgeladen, auch der Inquisitor ist anwesend. Sie legen ihm eine Liste der Vorwürfe vor:

Der Mönch fragte ihn:"Wie kann man dem Lehramt nach der Galileo-Affäre heute noch folgen?"

Der Lehrer antwortete, daß die Galileo-Affäre das Lehramt nicht berührt und nicht vom Glauben handelt.

"Sie haben gelehrt, daß Christus auferstanden ist! Aber das ist nur ein Symbol! Sie machen da Esoterik"

Der Prozess nahm wirklich kafkaeske Züge an.

Dumouch hat mehrere Theologie-Bücher veröffentlicht -mit dem Imprimatur des Erzbischofs von Paris. Er versuchte, sich zu verteidigen, aber ohne Erfolg
"Sie müssen sich auf soziale Themen, Toleranz und Demokratie konzentrieren- das ist der Auftrag.Die Dreifaltigkeit, das Leben nach dem Tod, die Sünde und deren Vergebung interessieren niemanden. Das ist lächerlich"
Der Lehrer leistete Widerstand. Und die Inspektionen gingen weiter. Am 23. August 2013 hat der Bischof von Tournai, Msgr. Harpigny, Dumouch auf Empfehlung von Kardinal Müller empfangen, der dem Religionslehrer wohlgesonnen war, und dessen Arbeiten Benedikt XVI für seine Enzyklika "Spe Salvi" genutzt hatte,

Aber die Bürokratie ist stärker: Dumouch wird für 3 Monate suspendiert. 2014 werden die Inspektionen wieder aufgenommen. Auf Anraten des Bischofs und Msgr. Léonards erstattet er bei der Polizei Anzeige wegen Mobbings. Die Inspektionen werden eingestellt und alles ist ruhig bis Ende 2014.
Im März 2015 entdeckt eine erneute Inspektion, daß die Schüler Arbeiten über die Wunder von Lourdes angefertigt haben. Der Inspektor erregt sich: "Die Wunder von Lourdes? Aber das ist Magie" Und nennen Sie mir ein einziges Wunder aus dem Evangelium, das real war!"
Der Lehrer antwortet: "Die Auferstehung Christi. Das ist das Wunder der Wunder. Oder nicht?"

Die Geschichte hat im Juli 2015 ein Nachspiel, als die Brüder der Christlichen Schulen seine Lehrererlaubnis widerriefen. Dann wurde er entlassen. Der Lehrer beschwerte sich in Rom. Die Schüler Dumouchs stellten eine Petition online:  die bekam 2000 Unterschriften.
Die Beschwerde in Rom hatte aufschiebende Wirkung und der Lehrer mußte sofort wieder eingestellt werden, Aber die Direktion zögerte das hinaus.
Bis dahin war die Geschichte nicht in den Massenmedien erschienen. Sicher ist, daß wäre Dumouch verjagt worden, weil er die Abtreibung oder HS-Ehen verteidigt hätte, wäre das bekannt geworden.

Aber wie wir wissen, ist die belgische Kirche in den Händen des großen Beraters des Pontifex, des umstrittenen Kardinals Danneels. Des Mannes, der den Begriff "St. Gallen-Mafia" erfunden hat, 
Wie traurig.

Wer die Petition zugunsten Erzbischofs Léonards und Arnauld Dumouchs unterschreiben will, kann das hier tun:  klicken

Quelle: Marco Tosatti, Stilum Curiae


   

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