Montag, 2. April 2018

Socci: Überlegungen zu Hell-gate. Gab es einen Aufstand von Kardinälen?

Hell-gate ist nicht vorüber. Das halbherzige und sehr späte Dementi aus dem Vatican bestätigt das von Scalfari Kolportierte eher als es glaubwürdig zurückzuweisen. Dieser Eindruck besteht leider  auch nach dem Triduum Pasquale - und seinem triumphalen Geschehen - fort.
Antonio Socci faßt die Ereignisse zusammen, analysiert und kommentiert sie bei LoStraniero.
Hier geht´s zum Original: klicken

"EIN AUFSTAND DER KARDINÄLE HAT (FÜR DEN MOMENT) DIE BERGOGLIO-HÄRESIE ÜBER DIE HÖLLE GESTOPPT." 

"Die Steinfragmente, die Freitag von der Peters-Basilika herabfielen, scheinen ein Symbol für das katasgtrophale Ostern 2018 von Papst Bergoglio und sein im Abstieg befindliches Pontifikat zu sein.
Nach Monaten voller Zwischenfälle und Verspätungen gibt es jetzt den Presseskandal von Scalfaris Interview über die Hölle.
Das sollte der überzeugende Versuch werden, den Konsens um den "revolutionären Papst" (er definiert sich selbst so) wiederherzustellen, stattdessen war es ein sehr ernster Schritt in die falsche Richtung.
Er hat das am Morgen des Donnerstags verstanden, als er einen sehr harten Anruf erhielt (davon später mehr) und sich beeilt, sich in Sicherheit zu bringen.

DAS IGNORIERTE FALSCHE DEMENTI 
Aber gestern beklagte die paravaticanische website "Il Sismografo", daß, trotz dieses "Dementis" des
dem Papst zugeschriebenen Satzes - etwa so "es gibt keine Hölle"- es seit 48 Stunden im Internet eine wahre Lawine in allen Sprachen gibt.
Tatsächlich ist die Wirkung im Ausland groß, aber nicht in der italienischen Presse. Und besonders La Repubblica hat auch zwei Tage danach nicht über das "Dementi" des Vaticans berichtet. Als ob es nicht existierte.
Warum? Ist das nicht ein ungewöhnliches Betragen? Und warum schweigen die italienischen Zeitungen? Um dem Vatican und Repubblica nicht auf die Füße zu treten? 
Das ist merkwürdig. Und tatsächlich gibt es die Ahnung, daß wegen dieser Affäre ein Impeachment über Papst Bergoglio schwebt, das ihn das Papsttum kosten könnte (wegen Häresie). So wie es droht den weltlichen Papst, seinen Freund und Vertrauten Eugenio Scalfari, öffentlich moralisch und professionell zu delegitimieren. Wer sagt die Wahrheit?

ENTWEDER DER EINE ODER DER ANDERE

Es gibt zwei Möglichkeiten: entweder hat Bergoglio diese explosive häretische Aussage, die die Times dazu veranlaßte, zu titeln "Papst Bergoglio schafft die Hölle ab" getan oder Scalfari hat den Scoop erfunden, und so einen präzedenzlosen Fehler gemacht,.mit dem er die Glaubwürdigkeit der Repubblica untergraben hat- unglaublich wo sie jeden Tag gegen "fake-news" wettert.

Wenn Bergoglios Erklärung der Wahrheit entspricht, sehen wir uns dem kolossalsten Blitzschlag der 2000-jährigen Geschichte des Papsttums gegenüber. Wenn diese Äußerung nicht wahr ist, wäre der Scoop der Repubblica die fake-news des Jahrhunderts. 
Entweder das eine oder das andere. Tertium non datur. 
Es hätte nur eine dritte Erklärungsmöglichkeit gegeben, die das Loch bestmöglich hätte stopfen können, aber der Vatican hat sie nicht gewählt.
Tatsächlich - angenommen, daß Scalfari nicht alle Teile dieser Unterhaltung über die Hölle erfinden konnte, hätte man die Affäre beenden können, wenn der Vatican zugegeben hätte, daß sich beide über dieses eschatologische Thema unterhalten haben, daß Scalfari aber die Worte Bergoglios falsch verstanden habe.
Es hätte genügt, daß der Papst - durch seinen Pressesprecher - fest und überzeugt diese häretischen Thesen zurückgewiesen und und sein klares und ausdrückliches Festhalten am Credo der Kirche wiederholt hätte und hinzuzufügen, daß es sich um ein riesiges Mißverständnis handele.

Es ist wahr, Scalfari hätte darin eine sehr schlechte Rolle gespielt, aber die Sache wäre zuende gewesen. Aber das "Dementi" des Vaticans war anders.


SIE SOLLEN UNS DIE WAHRHEIT SAGEN

Tatsächlich dementiert der Vatican nicht, daß die beiden über dieses Thema gesproch haben und sagt nicht, daß Scalfari es falsch verstanden habe, sondern bestätigt nur, daß der Text Scalfaris "Frucht seiner Rekonstruktion " ist, in dem die Aussagen des Papstes "nicht wörtlich zitiert" werden.
Aber welches sind die wörtlichen Aussagen? Warum gibt man sie uns nicht bekannt?

Das gesamte Interview ist eine Rekonstruktion. Der Vatican müßte uns sagen, ob Bergoglio die ihm zugesprochene These (daß die verdammten Seelen "nicht bestraft werden...es keine Hölle gibt, sondern daß die sündigen Seelen verschwinden) leugnet und zurückweist oder nicht. Warum haben sie das nicht getan?

Auch in Amerika stellen sicn renommierte intellektuelle Katholiken diese Frage: warum hat der Vatican nicht den Inhalt dementiert?
Die kleine Geschichte über die dem Journalisten zugesprochene Form beginnt früher: der vorherige Sprecher des Papstes, Pater Lombardi, hatte das bereits nach den beiden ersten Interviews zwischen Scalfari und Bergoglio mehrmals versucht. Alle Distanzierungsversuche des Vaticans wurden in der Folge durch die Entscheidung Bergoglios zunichte gemacht, diese Interviews in einem Buch erneut zu veröffentlichen und so ihre Glaubwürdigkeit zu beglaubigen.
Am Ende sagte Scalfari am Donnerstag, daß er Bergolgio noch einmal getroffen habe -"auf dessen Einladung hin."

DIE TIMES GLAUBT SCALFARI

Warum lädt Bergoglio ihn ein, wenn er weiß, daß die Gefahr einer "explosiven", nicht autorisierten Wiedergabe besteht, die dem Papst Enormitäten zuspricht, die er nicht denkt?

Wollen sie uns glauben machen, daß er sich auch diesesmal hat überraschen lassen, ohne es zu wollen? Das darf man bezweifeln. Wie kann man bezweifeln, daß Repubblica diese Unterhaltung druckt ohne auch nur die geringste Zustimmung des Interviewten? 

Die Times hat zu diesen Erkärungen einen Spezialisten befragt. "der eher dazu neigt, Scalfari zu glauben als dem Vatican"- weil wenn man wisse, daß, wenn jemand die eigenen Gedanken verfälscht "man ihn nicht immer wieder einlädt".

Es gibt also zwischen Scalfari und Bergoglio ein Rollenspiel, das seit 5 Jahren gespielt wird, das es dem argentinischen Papst erlaubt, eine Art zweigleisiges Lehramt zu führen, wenn er zu den Katholiken spricht, drückt er sich auf - vom theologischen Standpunkt aus gesehen - eine gewisse vage und zweideutige Art aus. Er vermeidet ausdrückliche Zerreißungen und zerstört die Lehre ganz langsam (nach der Taktik des "gekochten Frosches")

Im Gegenzug - läßt er die Laienwelt durch Scalfari seine wahren Gedanken erfahren, die so modern sind, um seine "Revolution" zu beglaubigen und bei den Medien und den Nicht-Katholiken an Popularität zu gewinnen.
Es ist kein Zufall, wenn die Times im - am Freitag auf der ersten Seite veröffentlichten - zitierten Artikel diesen Erklärungen eine substantielle Authentizität zuspricht und Papst Bergoglio preist, weil der mit diesem Gedanken, der Nichtexistenz der Hölle, versuche, die ewigen Wahrheiten mit den Gebräuchen und der Mentalität der modernen Zeit zu versöhnen".


SCHON KARDINAL MARTINI

Schließlich gibt es diese Idee über die Hölle in der progressistischen katholischen Theologie schon seit langem und sie ist wohlbekannt. Kardinal Martini - der als großer Vorbereiter dieses Pontifikates gilt -hat in den letzten Monaten seines Lebens als Emeritus etwas geschrieben. was man als sein Testament-Buch betrachten kann:

"Ich nähre die Hoffnung, daß die ganze Welt erlöst wird. Ich bin ein großer Optimist....Meine Hoffnung ist, daß Gott uns alle empfangen wird, daß er barmherzig ist, mehr und mehr... Natürlich kann ich mir nicht vorstellen, daß Hitler oder ein Mörder, der Kinder mißbraucht hat, in Gottes Nähe sein dürfen. Ich vermag eher zu denken, daß solche Menschen einfach verschwinden"

Mit diesen Ideen will der katholische Progressismus barmherziger sein als Gott und Jesus selbst- der im Evangelium die Höllenqualen mit schrecklichen Worten beschreibt. Das ist das Ziel der bergoglianischen Barmherzigkeit: die Barmherzigkeit Jesu zu übertreffen.
Bezüglich der Hölle, hat man Scalfari als Aufklärer auftreten lassen. Er hatte bereits in drei Wiederaufnahmen innerhalb dieser Jahre in der Repubblica Bergoglio diese These zuerkannnt, ohne Anführungszeichen.
Der Vatican hat das nie dementiert. Reaktionen von der entgleisten und ruinierten Kirche hat es auch nicht gegeben. Aber diesesmal muß jemand gedacht haben, daß es Zeit sei, die Konzepte Bergoglios zu zitieren.
Nach dem Erscheinen der Zeitung am Donnerstag Morgen gab es keinerlei Dementi vom Vatican. Bis 15 Uhr - als mit großer Verspätung diese Erklärung veröffentlicht wurde. Warum? Was war passiert?

DER AUFSTAND

Es sieht so aus, als habe dieses direkt Papst Bergoglio zugesprochene Zitat mit zwei expliziten Häresien - die zwei fundamentalen Dogmen der Kirche widersprechen- einen (nichtitalienischen) Kardinal so verärgert, daß er mehrere Kollegen anrief und anschließend - auch in ihrem Namen - Bergolgio direkt erklärte, was diese Unterhaltung bedeuten könnte (eine solche Häresie zu verkünden, ist einer der vier Gründe, aus denen das Petrinische Amt endet).

Bergoglio hat Msgr. Becciu, den Substituten, konsultiert und beschlossen, sich durch diese Erklärung seines Pressesprechers sofort in Sicherheit zu bringen, durch den auch Scalfari im voraus benachrichtigt wurde - der bis heute - das Spiel mitgespielt hat.
Das würde auch erklären, warum La Repubblica bist heute das Dementi nicht veröffentlicht und nicht geantwortet hat. Aber wird die Geschichte hier enden?"

Quelle: LoStraniero. A. Socci 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Posten eines Kommentars erteilen Sie die nach der DSGVO nötige Zustimmung, dass dieser, im Falle seiner Freischaltung, auf Dauer gespeichert und lesbar bleibt. Von der »Blogger« Software vorgegeben ist, dass Ihre E-Mail-Adresse, sofern Sie diese angeben, ebenfalls gespeichert wird. Daher stimmen Sie, sofern Sie Ihre email Adresse angeben, einer Speicherung zu. Gleiches gilt für eine Anmeldung als »Follower«. Sollten Sie nachträglich die Löschung eines Kommentars wünschen, können Sie dies, unter Angabe des Artikels und Inhalt des Kommentars, über die Kommentarfunktion erbitten. Ihr Kommentar wird dann so bald wie möglich gelöscht.