Mittwoch, 1. November 2017

Die Vendée als Vorbild für die Kirche von heute?

Darüber hat sich Steve Skojec angesichts der aktuellen Situation in der Kirche bei PeterOneFive Gedanken gemacht- auch als Antwort auf eine Beurteilung der derzeitigen Opponenten des Papstes durch Robert Mickens.
Hier geht´s zum Original:  klicken

     "DIE VERSUCHUNG ZU VERZWEIFELN & UND DER GEIST DER VENDÉE"
"Während ich einen Stapel Artikel und neue Geschichten zu Vorbereitung für diese Überlegungen las, erhielt ich den Telephonanruf eines meiner ältesten Freunde.
Mit Bezug auf alles, was in der Kirche vor sich geht, fragte er mit nervösen Lachen, wie es komme, daß ich noch nicht verzweifelt bin.

"Um ehrlich zu sein" sagte ich "bin ich nicht sicher. Es ist verführerisch."

Bei einem kürzlichen  Besuch im Beichtstuhl habe ich diese Versuchung erwähnt und wie sie meinen Widerstand gegen andere Sünden schwächt. "Ich weiß, daß das keine Entschuldigung ist, Pater, aber manchmal, wenn ich auf den Zustand der Kirche blicke und sehe, wie Häretiker alles leiten und es keinerlei Konsequenzen gibt, kann ich nicht umhin zu denken, warum muß ich allen Regeln folgen und mich so mühen, wenn sie das nicht tun?"
Sein Rat an mich war, u.a. darauf acht zugeben, wieviele websites ich über das lese, was in der Kirche passiert, um zu vermeiden, überwältigt zu werden,
In derAnonymität des Beichtstuhls wußte er nicht, wer ich bin und ich war nicht geneigt, ihm zu erzählen, daß ich für eine dieser websites verantwortlich bin. Und wir veröffentlichen nicht einmal die Hälfte von dem, was in dieser Hinsicht berichtenswert ist.

Als ich meine Unterhaltung mit meinem Freund fortsetzte, habe ich etwas gesagt, was ich in letzter Zeit oft gesagt habe: zu Freunden, zur Familie und sogar zu denen von Ihnen, die mir kürzlich geschrieben haben. "Ich sehe diese Verzweiflung, die sich überall ausbreitet.  Christus hat Versprechen über seine Kirche gemacht und sie werden gebrochen. Und während ich denke, daß  diese Art der Leute zu fühlen,  eine natürliche Folge dieser Situation ist, vermute ich auch stark, daß da eine tief spirituelle Komponente am Werk ist.
Der Feind verbreitet die Lüge: "Sehr ihr, was in der Kirche passiert!? Warum bleibt ihr? Warum seid ihr so naiv weiter zu glauben. daß es wahr sein könnte?"

Und dann- als ich das sagte- fiel mir eine Parallele auf, die ich bisher nicht bedacht hatte. Vor ungefähr einer Woche-als ich mit meinen Kindern ein Gesätz des Rosenkranzes betete- beschloss ich eine Überlegung zu dem Mysterium, das wir betrachten wollten, zu lesen. Diese Überlegung stammt von der Seligen Anna Katharina Emmerichs "Das schmerzhafte Leiden unseres Herrn Jesus Christus" und als ich die Situation mit meinem Freund diskutierte, fiel mir ein besonderer Aspekt wieder ein:

 "Jesus fiel auf sein Angesicht- überwältigt von unaussprechlicher Sorge und alle Sündern der Welt
 spielten sich in all ihren Formen und ihrer wirklichen Deformierung vor ihm ab.
 Er nahm sie alle auf sich und bot seine eigene anbetungswürdige Person der Gerechtigkeit seinem
 Himmlischen Vater an- als Bezahlung einer so schrecklichen Schuld.
 Aber Satan, der in all diesem Horror thronte und voller teuflischer Freude über ihren Anblick war,
 ließ seinen Zorn gegen Jesus los und ließ sich vor seinen Augen immer furchtbarere Visionen
 abspielen und richtete folgende Worte an seine bewunderungswürdige Menschlichkeit:
 "Nimmst du sogar diese sünde auf dich? Bist du willens die Strafe zu ertragen? Bist du darauf
 vorbereitet, für alle diese Sünden Genutuung zu leisten?"



Satan weiß besser als irgendein anderer, wie man Zweifel sät. Wie man auf die verborgensten Fehler und die furchtbarsten Hindernisse auch noch im gläubigsten Plan hinweist und sie dazu nutzt, um unsere Entschlossenheit zu erschüttern.

DIE REVOLUTION SOLL NICHT IM FERNSEHEN AUSGESTRAHLT WERDEN
Mitten in seiner Schwäche - in diesem Augenblick des Zweifels, sehen wir einen zunehmenden
Gegenschlag gegen jene unerschrockenen Wenigen, die fest gegen die Irtümer der Winde stehen, die jetzt durch die Kirche wehen.
Heute habe ich einen neuen Artikel von Robert Mickens, päpstlicher "Fan-Boy" und Englischer Herausgeber von La Croix International, mit dem Titel "Opposition gegen Papst Franziskus gelesen: "Es ist Zeit, die Hunde zurück zu rufen", gelesen, dieser Artikel versucht, den Geist der Papstkritiker zu  brechen, indem er den Papa emeritus auffordert, sich von ihrer Kritik zu distanzieren.
Er macht in seiner Wahrnehmung den Fehler, zu glauben. daß Papst Benedikt ein Held der Traditionalisten ist- immerhin ist er es, der seinen Posten verlassen hat und uns damit den Wölfen überlassen hat- aber in einigen Punkten, die es wert sind wahrgenommen zu werden, hat er Recht.

Seine Haupttaktik ist es, die Bedeutung des Widerstands zu minimieren:

 "Die gute Nachricht ist, so gut wie sie nur sein kann, daß jene, die gegen den aktuellen Steuermann
 des Schiffleins Petri anrudern, Teil einer sehr winzigen aber lauten Minorität sind.
 Die schlechte Nachricht ist, daß man sie hauptsächlich unter der geweihten Belegschaft der Kirche
 findet- Männern die als Priester und Bischöfe dienen.

 Die jüngste Statistik des Vaticans besagt, daß es ungefähr 1,285 Milliarden Katholiken weltweit gibt.
 Von ihnen sind fast 416.000 Priester und weitere 5300 sind Bischöfe- also um die 0,03% aller
 getauften Katholiken.
 Und sogar in dieser Teilmenge ist die Zahl derer, die aktiv gegen den Papst opponieren, sehr
 wahrscheinlich marginal. Es ist eine Minderheit innerhalb einer Minderheit.

 Es ist unmöglich die genaue Zahl festzustellen. Aber wir können bestimmte Züge und Trends   identifizieren. Z.B. kommt die Opposition gegen Franziskus ziemlich sicher besonders aus der   englisch-sprachigen Welt, bestimmten Teilen Europas und Gebieten Afrikas, wo die Kritiker des
 Papstes  eher jünger sind (unter 50 Jahren) , doktrinär rigide und "retrodoxe" Mitglieder des Klerus.

 Die Leute im Anti-Franziskus-Lager neigen auch zu einem sehr engen Vertändnis der Anwendung   des kanonischen Rechts, einer sklavischen Devotion zu liturgischen Rubrizismen und einer   überholten eruozentristischen Sicht der Welt, die im klassischen griechisch-römischen Philosophoe-
 System verwurzelt ist."

Mickens fährt dann fort, zu erklären, daß es nicht nur der Klerus ist, der Widerstand gegen den Papst leistet, sondern

  "auch  Gruppen der getauften Gläubigen sind ihm gegenüber hochgradig kritisch, ja sogar                    verächtlich. Sie zeigen ähnliche Charakteristika wie der rebellische Klerus. Auch sie sind eher            jünger, neigen dazu, fundamentalistisch zu sein, wenn es um die Kirchenlehre und die                          Protagonisten der Vor-Vatican II-Liturgie und Ekklesiologie geht.

  Diese Papstkritiker sind laut und störend. Sie sind auch organisiert und ausdauernd. Aber stellen        wir eine Sache klar, auch sie sind eine Minorität sowohl im Klerus als auch unter den Laien."

Seine Beobachtungen erinnern sofort an die jüngsten Worte seiner Eminenz Kardinal Burke, der- als er vom Widerstand des Hl. Thomas Morus gegen König Heinrich VIII erzählte, sagte:

  "In der Kirche- sowohl jetzt als auch damals- wo die Leute argumentieren, daß "viele Leute das
  wollen und nicht viele Bischöfe, die Stimme erheben, um diese irrige Idee über die Unauflöslich-
  keit der Ehe zu korrigieren, und sagen, daß die Kirche sich ändern muß usw. " ist der Hl. Thomas
  Morus  ein Zeichen dafür, daß die Wahrheit sich nie ändert und daß es nicht darauf ankommt, wie        viele Leute für eine Lüge sind - das macht nicht die Wahrheit aus."

Aber Mickens versucht- wie es aussieht- mit dem Vaticanischen Apparat zu plädieren, der - wie interne Quellen mir berichteten- absolut kein Konzept hat, wie er den Einfluss der Internet-Opposition beurteilen soll- um den Einfluss der blogs und sozialen Medien herunterzuspielen:

  "Aber sie [die Papstkritiker] haben sich selbst repräsentativer für die gesamte Katholische                      Bevölkerung gemacht, indem sie von den sozialen Medien profitieren und das große Megaphon
    benutzen, das der Cyberspace anbietet. Auf diese Weise haben sie erfolgreich viele Leute
    dahingehend getäuscht (besonders in den mainstream-medien), daß die Kirche in zwei gleich große
   Gruppen gespalten ist- eine die Papst Franziskus liebt und eine, die ihn nicht austehen kann."

Ich würde die Wahrheit dieser Behauptung nicht leugnen. Wir sind in der Minderheit. Das ist keine
Frage. Aber wir sind eine laute und energiegeladene Minderheit und ich kann Ihnen sagen, daß wir im vergangenen Monat 325 Besuche vom Hl. Stuhl hatten- einem Stadtstaat mit nur 1000 Einwohnern.

Sie wissen, daß wir aufpassen. Und sie passen auf die Aufpasser auf.

DER GEIST DER VENDÉE
In einer Kritik zweier Bücher über die Vendée hat Anne Barbeau Gardiner eine prägnante Zusammenfassung dieser unglaublichen Geschichte aus dem 18. Jahrhundert verfaßt:

  Angesichts des anwachsenden militanten Anti-Katholizismus im Westen sind diese beiden Bücher      hochgradig empfehlenswert. Die Autoren bereiten uns darauf vor, welche Lügen auf uns
  zukommen, wenn dieser Moloch ungeprüft weitermacht. Im Westfrankreich der 1790-er führte ein
  ähnlicher Zustand zu einer Verfolgung der Kirche unter dem Vorwand des Rechts und als die              Katholischen Bauern es wagten, dieser Verfolgung Widerstand zu leisten, ordneten die regierenden
  Atheisten an, die gesamte Bevölkerung der Region auszulöschen- Männer, Frauen, Kinder.
  Die schickten die Armee in "teuflischen Kolonnen" aus, um "die Vendée zu entvölkern".
  [Reynald] Secher sagt, daß die Mindestzahl der Opfer um die 118.000 liegt, während [Michael]
  Davies glaubt, daß die Zahl eher bei 250.000 liegt. Der Genozid an den Bewohnern der Vendée  ist 
  außerhalb Frankreichs kaum bekannt, verdient aber, es zu sein. Er lehrt die wertvolle Lektion, daß
  ein unkontrolliert bleibender organischer Hass auf den Katholizismus zu Genozid führen kann.

Gespenstisch genug- haben die, die den Genozid in der Vendée verübten, einen Blick auf die perverse Mentalität frei gegeben, die man später bei den Nazis fand. Sie warfen Frauen und Kinder in Öfen, machten Kleidung aus menschlicher Haut und verbrannten Frauen, um deren Fett zu gewinnen. Die grausamen Details dieser Gräueltaten sind bestätigte Tatsachen. Die Grausamkeiten sind häufig von Regierungsbeamten aufgezeichnet worden.

Das Leiden und der Tod der Katholiken in der Vendée war nicht umsonst. Sie haben einen glorreichen Sieg errungen. Am Ende scheiterte wegen ihres heroischen Beispiels die antikatholiche Verfolgung der 1790-er Jahre. Man nahm an, daß die Kirche in Frankreich ausgelöscht sei,
Statt dessen erhob sie sich zu  neuem Leben.
Wie Tertullian sagte "das Blut der Märtyrer ist die Saat der Kirche", 1801 als Napoleon allen Katholiken in Frankreich die Freiheit zur Ausübung ihrer Religion garantierte, wurde das als Sieg der Vendée angesehen.

In einer Rede, die Kardinal Robert Sarah im vergangenen Ausgust in der Vendée iu Frankreich gehalten hat, sagte er daß die Franzosen der Vereinigung von  Puy du Fou,  die das Andenken an die Vendéeaner am Leben erhalten, müssen ihre Arbeit fortsetzen, "weil wir angesichts der Diktatur des Relativismus und des Terrorismus, der- ein weiteres mal- Gott aus den Herzen der Kinder reißen will, die Frische des Geistes, die freudige und glühende Einfachheit dieser Heiligen und Märtyrer wiederfindern müssen."

Sarah fuhr fort:

"Meine Brüder und Schwestern, wir Christen brauchen diesen Geist der Vendéaner! Wir brauchen dieses Beispiel! Wie sie müssen wir unser Saat und unsere Furchen verlassen, um zu kämpfen- nicht aus rein menschlichem Interesse, sondern für Gott!
Wer wird heute noch für Gott aufstehen?  Wer wird es wagen, den modernen Verfolgern entgegen zu  treten? Wer wird den Mut haben, ohne Waffen außer des Rosenkranzes und dem Heiligen Herzen aufzustehen, um sich den Kolonnen des Relativismus, Indifferentismus und der Verachtung für Gott entgegen zu stellen?

Heute wo wir sehen, wie unsere geliebte Katholische Kirche mit Lutherischen Protestanten an gemeinsamen Feiern zum 500. Jahrestag der Reformation teilnimmt- einem der für die Menschheit  schädlichsten Ereignisse- können wir sehen, daß der Geist der Vendée in diesen Tagen tatsächlich lebt und wohlauf ist.
Gestern in Brüssel kniete eine Gruppe junger Männer (und eine junge Frau) in der Katholischen Kathedrale St. Michael und St. Gudule, um den Rosenkranz als Protest gegen einen Gottesdienst mit der "Vereinten Protestantischen Kirche in Belgien, der größten protestantischen Denomination" zu beten.
Sie fuhren auch dann fort, zu beten, als der Pastor versuchte, seine Predigt zu halten, bis sie von der Polizei physisch entfernt wurden.

Forsetzung folgt

Quelle; OnePeterFive, S. Skojec

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Posten eines Kommentars erteilen Sie die nach der DSGVO nötige Zustimmung, dass dieser, im Falle seiner Freischaltung, auf Dauer gespeichert und lesbar bleibt. Von der »Blogger« Software vorgegeben ist, dass Ihre E-Mail-Adresse, sofern Sie diese angeben, ebenfalls gespeichert wird. Daher stimmen Sie, sofern Sie Ihre email Adresse angeben, einer Speicherung zu. Gleiches gilt für eine Anmeldung als »Follower«. Sollten Sie nachträglich die Löschung eines Kommentars wünschen, können Sie dies, unter Angabe des Artikels und Inhalt des Kommentars, über die Kommentarfunktion erbitten. Ihr Kommentar wird dann so bald wie möglich gelöscht.