Mittwoch, 14. Juni 2017

Sandro Magister zur Suspendierung a divinis-Drohung und das aut-aut des Papstes gegenüber den nigerianischen Priestern

Sandro Magister kommentiert bei Settimo Cielo die Reaktion des Papstes auf die Ablehnung des von ihm ernannten Bischofs für die Diözese Ahiara in Nigeria durch den Ortsklerus,
Hier geht´s zum Original :  klicken

"GEHORCHE ODER DU WIRST "A DIVINIS" SUSPENDIERT. DAS AUT AUT DES PAPSTES FÜR DIE REBELLISCHEN PRIESTER."

"Die Diözese von Ahiara, Nigeria, ist nicht die Afrikanische Diözese, deren vom Papst ernannter Bischof von der örtlichen Gemeinde abgelehnt wurde, weil er einer anderen Ethnie angehört.
Vor weniger als einem Monat hat Settimo Cielo einen ähnlichen Fall in der Diözese von Makeni , Sierra Leone dokumentiert:

Wenn die Ernennung eines Bischofe einen Stammeskrieg auslöst  

Aber für die Diözese von Ahiara hat er die Lösung nicht an irgendwen anderes delegiert. Er hat die Frage selbst gelöst. Er hat in Rom ein Debriefing mit den streitenden Parteien organisiert: der unwillkommene Bischof Peter Okpalele- in Anwesenheit des Kardinalstaatssekretärs Peitro Parolin und  des Präfekten der Kongregation "Propaganda fide" Fernando Filoni.
Und nachdem er ihnen zugehört hatte, beschloß er sofort zu handeln.

Das Treffen wurde am 8. Juni im Vatican abgehalten. Und am Ende des Treffens wurde ein Statement mit der Ankündigung angekündigt, daß der Papst "sich die angemessenen Maßnahmen vorbehalten habe".

In Wirklichkeit hat Franziskus diese Maßnahmen ergriffen- und wie. Sofort. Zwei Tage später, am 10. Juni, wurde die offizielle Mitschrift dessen, was er am Ende des Treffens gesagt hatte, ausgesandt.

Sehr ernste Worte, schneidend. Franziskus hat angeordnet, daß die rebellischen Priester sich ihm persönlich in einem an ihn adressierten Brief unterwerfen müssen. (=barmherzig) Bei Strafe der Suspendierung "a divinis".

Hier dann Wort für Wort, was der Papst angeordnet und was er der Delegation der Diözese von Ahiara angedroht hat. Ein lehrreiches Beispiel für den Führungsstil des Jesuiten Jorge Mario Bergoglio, der offensichtlich nicht mit jenen Progressiven übereinstimmt, die wollen, daß die Bischöfe von den Ortsgemeinden gewählt werden.




"EINE KIRCHE WIE EINE WITWE"

Ich begrüße die Delegation herzlich und danke Ihnen dafür, daß Sie aus Nigeria gekommen sind- im Geiste einer Pilgerschaft. Für mich ist das Treffen ein Trost, weil ich wegen der Ereignisse in Ahiara zutiefst betrübt bin.
In der Tat ist die Kirche (entschuldigen Sie die Formulierung) wie eine Witwe, weil sie verhindert hat, daß der Bischof in die Diözese kommt. Viele male habe ich über das Gleichnis von den mörderischen Pächtern, von denen das Evangelium spricht (Mt.21, 33-44), nachgedacht, die sich des Erbes bemächtigen wollen in dieser aktuellen Situation, in der die Diözese von Ahiara ohne Bräutigam ist, ihre Fruchtbarkeit verloren hat und keine Frucht bringen kann. Wer immer dagegen war, daß Bischof Okpaleke die Diözese in Besitz nimmt, will die Kirche zerstören. Das ist verboten; vielleicht realisieren sie das nicht, aber die Kirche leidet ebenso wie der Papst mit ihr. Der Papst kann nicht indifferent sein.

Ich kenne die Ereignisse sehr wohl, die dort seit Jahren passieren und ich bin dem Bischof  dankbar für die Haltung großer Geduld, in der Tat einer heiligen Geduld.
Ich habe zugehört und viel überlegt, sogar darüber die Diözese abzuschaffen, aber dann dachte ich, daß die Kirche eine Mutter ist und ihre vielen Kinder nicht verlassen kann.
Ich fühle großen Kummer wegen dieser Priester, die sogar von außen manipuliert werden und von und von außerhalb der Diözese.
Ich denke, daß es sich in diesem Fall nicht um Tribalismus handelt, sondern um den Versuch, sich des Weinbergs des Herrn zu bemächtigen.
Die Kirche ist eine Mutter und wer immer sie verletzt, begeht ein Todsünde, das ist sehr ernst.
Ich habe jedoch entschieden. die Diözese nicht aufzuheben. Statt dessen möchte ich einige Hinweise geben. die allen übermittelt werden sollen: zuallererst muß gesagt werden, daß der Papst zutiefst betrübt ist. Deshalb fordere ich jeden für die Diözese Ahiara ordinierten Priester auf, ob wer dort residiert oder woanders arbeitet, sogar im Ausland, einen an mich adressierten Brief zu schreiben, in dem er um Vergebung bittet; alle müssen einzeln  und persönlich schreiben.
Wir alle müssen diesen gemeinsamen Kummer teilen. 

In dem Brief muß
1. jeder seinen totalen Gehorsam zum Papst ausdrücken und
2. wer immer schreibt, muß willens sein, den Bischof zu akzeptieren, den der Papst sendet und den er ernannt hat.
3. Der Brief muß innerhalb von 30 Tagen von heute, dem 9. Juni 2017 an geschickt werden, Wer immer das nicht tut,wird ipso facto a divinis suspendiert und verliert sein derzeitiges Amt.


Das erscheint sehr hart, aber warum muß der Papst das tun? Weil das Volk Gottes skandalisiert ist. Jesus erinnert uns, daß wer immer einen Skandal verursacht, die Konsequenzen tragen muß. Vielleicht sind einige manipuliert worden, ohne sich der Wunden bewußt zu sein, die der kirchlichen Gemeinsschaft  zugefügt worden sind.

Euch Brüder und Schwestern möchte ich meinen ernshaften Dank für Eure Gegenwart ausdrücken und auch Kardinal Onaiyekan für seine Geduld und Bischof Okpaeleke, dessen Geduld und Demut ich bewundere. Danke Euch allen."

                                                                    *   *   *

Der Osservatore Romano vom 11. Juni hat auch mitgeteilt, daß der Kardinalpräfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Fernando Filoni Franziskus gebeten hat, daß zum Abschluss dieser Affäre die Diözese von Ahiara mit ihrem Bischof nach Rom, pilgern und den Papst treffen könne, Der Papst hat dem zugestimmt.


Quelle: Settimo Cielo, S. Magister, Osservatore Romano

P.S hier ein kleiner Link zu einem Bericht von Radio Vatican zu dem Konflikt, hinter dem selbst Radio Vatican einen ethnischen Hintergrund sieht. Hier klicken

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