Montag, 13. Februar 2017

Verschwörungstheorien (nicht nur) linksliberaler Journalisten gegen Kardinal Burke, oder bestraft den Überbringer der Botschaft

Phil Lawler kommentiert bei CatholicCulture die unglaublichen Ausfälle der Washington Post gegen Kardinal Burke und geht ihren Ursachen auf den Grund. Veröffentlicht hat rorate caeli seinen Beitrag.
Hier geht´s zum Original: klicken

    "BESCHULDIGT DEN BOTEN: IN DIESEM FALL KARDINAL BURKE"

"Eine bizarre Verschwörungtheorie ist entstanden, die besagt, daß die wachsende Spannung in der Kirche Ergebnis einer Verschwörung des rechten Flügels gegen einen unschuldigen Papst ist.
Die Theorie umfaßt unzutreffende Beschreibungen von drei Leuten: im ersten Fall absurd, im zweiten wahnhaft und im dritten bösartig.

Der erste Irrtum liegt in der Idee, daß Steve Bannon, Donald Trumps Stratege im Weißen Haus, seine politischen Ansichten ausgeweitet hat -auf eine Kampagne gegen den Papst,
Wie ich schon früher in dieser Woche erklärt habe, beruht diese Idee zur Gänze auf einem Treffen von Bannon und Kardinal Burke, das vor cirka drei Jahren stattfand- lange bevor irgendwer (inklusive Bannon, wie ich vermute) von einer Präsidentschaftswahlkampagne von Donald Trump geträumt hat oder gar von einem Job für Bannon im Weißen Haus.
In einer Kolumne der Washington Post zeichnet E.J. Dionne die Absurdität daß Bannon - ein Mann der in Kirchenkreisen weitgehend unbekannt ist- jetzt als einen der Hauptdarsteller in einem dramatischen Kampf "sowohl Amerikanismus als auch Katholizismus zu definieren"dar.
Wenn Sie bereit sind, zu glauben, daß ein einzelnes freundliches Treffen genügt, um eine Verschwörung zu beweisen, werde ich Ihre Meinung wohl nicht ändern können.
Aber es ist absurd.

Der zweite Irrtum ist der Eindruck, der jetzt von einigen der eifrigsten Unterstützern des Papstes emsig verbreitet wird- daß Papst Franziskus ungewöhnlich heiter ist , tolerant gegenüber Widerspruch und bereit, seinen Kritikern zu antworten,
Dieser Darstellung fliegen die Geschichten um die Ohren, daß der Papst Kirchenmitarbeiter zu sich beruft, um sie zu tadeln, entläßt Mitglieder des Stabes aus den gleichen Gründen, und hält der römischen Kurie und der Bischofssynode flammende Reden, in denen er die verurteilt, die seinen Vorschlägen Widerstand leisten.
Es widerspricht den zahlreichen Berichten, daß die Vaticanmitarbeiter in einem Klima der Angst arbeiten. Vor allem  widerspricht es der klaren und offensichtlichen Weigerung des Hl. Vaters seinen Kritikern zu den kontroversesten Themen  seines Pontifikates zu antworten: den vier Kardinälen, die die dubia zu Amoris Laetitia eingereicht haben.

Die Flut der jüngsten Geschichten aus Rom, die die angebliche Gelassenheit des Papstes unterstreichen, scheint bewußt darauf ausgerichtet zu sein, den Auswirkungen seiner zugegeben stürmischen Natur entgegen zu wirken.





Aber der dritte Aspekt der Verschwörung ist der bei weitem bösartigste: der Versuch Kardinal Burke als einen Extremisten, Hassprediger, Palastrevolutionär darzustellen. Das groteskeste Beispiel dieser Taktik ist wieder der Text der Washington Post, dieses mal von Emma-Kate Symons, die einen ganzen Strom von Gift auf den amerikanischen Prälaten lenkt. Sie beschreibt Kardinal Burke  als "abtrünnigen Kleriker" als "Rebellenfürsten", der "seine Stellung innerhalb der Mauern des Vaticans ausnutzt, um extremistische Kräfte, die die Westliche Demokratie niederreißen wollen, zu legitimieren. "
Die Maßlosigkeit ihrer Sprache ist wirklich bemerkenswert.

    "Burke ist unbußfertig und sogar herausfordernd, indem er weiterhin eine extrem rechten und               neofaschismus-normalierende Jubeltruppe vom HL. Stuhl aus leitet."

Wo ist der Beweis für diese wilden, sensationellen Vorwürfe?
Die Summe aller Beweise ist diese: Kardinal Burke hat sich mit Bannon und einem prominenten konservativen italienischen Politiker getroffen,  Er hat öffentlich seine Sorge über den Einfluss des radikalen Islams ausgedrückt, Und er hat die traditionelle katholische Lehre über die Unauflöslichkeit der Ehe -im Prozess der Infragestellung der Lehre durch Papst Franziskus in Amoris Laetitia verteidigt.
Und wieder unterstützt der Beweis den Vorwurf nicht einmal ansatzweise.

Aber da ist etwas noch heimtückischeres an der Verunglimpfung von Kardinal Burke.
Nehmen Sie bitte zur Kenntnis, daß unter den verschiedenen Vorwürfen gegen ihn, der einzige, der einen Konflikt mit Papst Franziskus betrifft, die Diskussion über Amoris Laetitia ist. Die Treffen mit konservativen Politikern sind in dieser Debatte irrelevant und die Diskussion über die Katholische Ehelehre hat sehr wenig mit Bannons politischen Zielen zu tun. Warum also machen Journalisten solche Anstrengungen, greifen so weit aus, um eine Verbindung zwischen der politischen Debatte und der theologischen Diskussion zu erfinden?

Lassen Sie mich Ihnen eine Antwort auf meine eigene Frage anbieten. Die drei -zackige Verschwörungstheorie wird von den glühendsten Papstverteidigern vorgebracht. (Wenn Sie das bezweifeln, folgen Sie dem Twitter-account von Pater Antonio Spadaro und stellen Sie fest, wie oft er billige Schüsse auf Kardinal Burke abgibt oder dazu ermutigt

Von dort wird das von säkularen Journalisten aufgenommen, die die katholische Kontroverse nicht verstehen und sich besser fühlen, wenn sie Themen in einen politischen Rahmen stellen können.Das Ziel dieser Verschwörungstheorien ist es Kardinal Burke zu diskreditieren- und in diesem Fall das negative Image von Bannon auszubeuten und als "Schuld-durch-Bekanntschaft" sein Image auf den Kardinal zu übertragen.
Und warum Kardinal Burke diskreditieren?

Weil Papst Franziskus seine Fragen nicht beantworten kann oder will.
Es gibt heute einen ernsten Konflikt innerhalb der Katholischen Kirche. Das kann man nicht leugnen. Wer verursacht den? Wenn man die Schuld nicht auf Bannon und Burke schieben kann, wird es schwierig, den Schluss zu vermeiden, daß der Papst die Quelle der Teilung ist."

Quelle: Phil Lawler, Catholic Culture

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